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Wandern im Tessin

Wandern im Tessin ist etwas ganz Besonderes – entdecken Sie spezielle Weingüter, große Kastanienwälder und einsame Seen in der Südschweiz

Wandern im Tessin hat neben Canyoning einen besonderen Charme. Wenn in den Nordalpen im Frühjahr noch Ski gefahren werden kann, so ist im Tessin meist schon der Frühling eingekehrt und es kann gewandert werden. Die Routen sind, wie überall, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu finden und hier wollen wir besonders auf die Weinwanderungen rund um das schöne Tessin eingehen.

Via Alta Valle Maggia – ein neuer Höhenwanderweg im Tessin

Die Via Alta Valle Maggia ist DER Höhenwanderweg

Martin

Es ist wirklich wenig schwierig und die Szenerie BEGEISTERT

Nicole

Selbst als älteres Semester bin ich wunderbar klar gekommen!

Harald
Besonderheiten der Via Alta Valle Maggia

Die Tour führt jeweils am Grat zwischen dem Versaza- und dem Maggiatal. Hierbei gibt es viele, jedoch teilweise wenig ausgebaute, Abstiegsmöglichkeiten. Die Anreise SBB, Stand-, Luftseilbahn und Busse erschliessen im Süden die Alpe Cardada, Cimetta und im Norden Fusio und als Kartenmaterial empfiehlt sich: 1:60 000 Ticino Sopraceneri von Kümmerly und Frey.

Höhenprofil der VAVM Wanderung im Tessin

Zustiege in die Wanderung Gut ist, dass man an einigen Stellen in die VAVM zusteigen kann. So muß nicht die gesamte Wanderung an einem Stück absolviert werden, sondern es ist möglich, in Etappen unterwegs zu sein. Hier sollen die einzelnen Einstiegspunkte Erwähnung finden. Wir starten im Norden des Maggiatals und arbeiten uns langsam südwärts: 1. Avengno/Rompaj – Im Ort Rompai von der Via Cantonale rechts auf die Via Brii abbiegen und bis zum Ende durchfahren. Bei der Nucleo de Fuori das Auto abstellen und nach links in den Wald gehen. 2. Gordevio – In Gordevio in die Via Motti einbiegen und nach dem Linksknick in die Brie Sopra biegen. Am Ende der Straße beginnt der Wanderweg zu den Nimi Hütten. 3. Maggia – durch Maggia hindurchfahren und nach dem Ort rechts auf die Ai Stradon einbiegen. Gleich danach links auf die Ai Scinc und wiederum am Ende der Straße mit dem Wandern beginnen.Ziel von Maggia aus sind die Masnée Hütten (links oder der Gipfel Madeone (rechts) 4. Bignasco – bei Bignasco rechts Richtung Freibad. Am besten dort das Auto stehen lassen und den Aufstieg Richtung Bolétt beginnen. Ziel sind von hier die Spluga Hütten. 5. Das Parken in Brontallo ist etwas herausfordernd, weshalb wir einen Parkplatz in der Nähe der Via Cantonale empfehlen. Dann von Brontallo zur Maggia absteigen um dann auf der anderen Flussseite Richtung Presa und Fiora aufzusteigen. Ziel sind dann wiederum Spluga und Tomeo 6. Der Einstieg in diese Route befindet sich nicht in Broglio, sondern tatsächlich in Vedia, was rechtsseitig der Maggia zu finden ist. Dort verläuft der Weg im malerischen Presatal bergwärts Richtung dem Monte Zucchero oder der Soveltra.

Wandern in Lugano – der Monte Boglia

Durch die Standseilbahn aus Lugano heraus ist der Monte Boglia verhältnismäßig leicht zu erreichen. Vielleicht ist er deshalb bei Einheimischen wie Touristen so beliebt, denn Aussichtspunkte in und um Lugano gibt es einige: San Salvatore, Sighignola oder doch der Boglia?        

   

Beschreibung der Tour Der erste Teil der Wanderung wird mit der Standseilbahn Richtung Bré erledigt. Diese altehrwürdige Bahn verkehrt seit 1912 und hat gerade deshalb so großen Charme bewahrt. Zuerst verläuft die Bahn noch durch bewohntes Gebiet und dann über und durch den bewaldeten Westrücken der Stadt. Oben angekommen sind es nur 3 Minuten bis zum Monte Bré. Hier kann zuerst einmal der Ausblick über das Italienisch-Schweizerische Grenzgebiet mit dem glitzernden See genossen werden. Sobald wir uns jedoch gen Osten wenden sehen wir ihn: den baumlosen, kahlköpfigen Monte Boglia mit dem Gipfelkreuz.      

Nach einem kurzen Abstieg vom Gipfel des Monte Bré erwandern wir die gleichnachmige Ortschaft. Danach geht es bergauf und der Schweiß beginnt zu fließen. Nur die alten Kastanien kühlen etwas, wenn sich kein Lüftchen regen mag. Den Aussichtspunkt bei hm 932 “Materone” lassen wir unbeachtet; an der Abzweigung bergwärts halten wir uns rechts Richtung dem Monte Boglia und halten nur einige Male inne, um den Luganer See zu genießen.

Schwierigkeit

35%

Dauer (fast einen Tag)

75%

Aussicht

100%

Nach einem etwas flacheren Stück geht es nach dem Sasso Rosso auf bei Hm 1295 in Serpentinen steil bergan und nach ca. 2:30h haben wir es geschafft. Wir lehnen im Gipfelkreuz und genießen sowohl den Ausblick auf den See als auch auf die vergletscherten 4.000er des Kanton Wallis. Bei gutem Wetter sind Gipfel in mehr als 200 Km Entfernung zu sehen, wie z.B. der Monviso an der französischen Grenze.

Nun geht es nordwärts, wiederum auf Serpentinen, aber dies auch direkt auf der Staatsgrenze herunter Richtung Wald. Die Felszacken des Denti della Vecchia sind ein beliebtes Klettergebiet der Luganer und weisen imposante Felszacken auf. Von unserem Weg sind sie besonders gut zu sehen. An der nächsten Gabelung halten wir uns links in Richtung der Alpe Bolla. Nach so viel schweißtreibendem Auf und Ab kehren wir hier ein um uns ein wenig zu erfrischen. Besonders die Buttermilch hat es uns angetan, von der wir so viel trinken, bis es in den Mägen rumort. Die weitere Route führt uns an der steilen aber bewaldeten Westflanke des Boglia zurück nach Osten in Richtung Bré.

   

Nach dem felsigen Graben des Val di Cugnoli knickt der Weg abrupt nach rechts ab um sich dann zu gabeln: Wir halten uns rechts und erreichen nach einer wunderschönen Almwiesen wieder das Örtchen Bré. Wer nun noch nicht genug hat, kann den Abstieg von Bré aus wandern. Dieser führt hinab zu einem ausgebauten Sträßchen, welches dann wiederum in einen Wanderpfad übergeht. Nach einer Linkskurve steigen wir am Westhang des Boglia durch traumhafte Kastanienwälder herab in Richtung Gandria. Im Ort Gandria angekommen kann noch das Zoll- und Schmuggelmuseum besichtigt werden, in dem die Tricks und Kniffe der ehemaligen Schmuggler preis gegeben werden. Die gesamte Wanderung dauert bis zu 6h, kann aber an vielen Stellen abgekürzt werden.

   

Bellinzona und seine Schlösser – eine Erkundungswanderung Bellinzona steht seit jeher im Schatten von Locarno. Der Lago Maggiore glitzert verführerisch, besonders wenn die weißen Gipfel erinnern, dass man sich im Alpenvorland befindet. Bellinzona hat jedoch auch einiges zu bieten: Die Burgen sind UNESCO Weltkulturerbe und die Altstadt lädt zum Verweilen ein. Vor allem an den bekannten Marktsamstagen kann man wunderbar das Flair und die Kultur dieses besonderen Ortes aufschnappen. Unsere Wanderung führt 8,5 Km primär über asphaltierte Straßen und Wege, man sieht die bekannten Stätten von Bellinzona und kann dort verweilen. Hier folgt nun ein Überblick und eine Beschreibung:

Am Bahnhof Bellinzona angekommen kommt man recht Schnell über die Via Stazione zur Piazza del Sole der großen Burg (Castellogrande). Die Burg führt daneben auch noch die Namen Castel Vecchio oder Burg Uri. Bereits 1198 wird der Turm hier urkundlich erwähnt und die ältesten Teile der Burg (die beiden Türme Torre bianca und Torre nera) datieren aus dem 13. Jh. Ursprünglich war dies wohl als Talsperre gedacht. Das Musem auf der großen Burg ist ganzjährig besichtigbar, von November bis März von 10-17 Uhr, sonst von 10-18 Uhr.

Die Wanderung führt weiter von der großen Burg bis zum Piazza Nosetta. Die Fassader der Kollegiatskirche fasziniert mit ihrer prunkvollen Fassade aus dem 17. Jh. Tommaso Rodari war an der Stelle wohl der bemerkenswerte Architekt dieses Bauwerks, der Mann kam aus Maroggia. Die hauptsächlich im gotischen Stil gehaltene Kirche beeindruckt mit Radfenster im Durchmesser von über 5m, welche von Statuen vom Heiligen Petrus und Stefan begleitet werden. Diese dienen auch gleich als Kirchenpatrone. Der Stuckschmuck des Innenraums verzückt und das Kreuzigungsbild am Hochaltar beeindruckt gleichermaßen.

Geht man rechts aus der Kirche den Treppenweg hinauf zum Castello di Montebello entdeckt man eine weitere reizvolle Lokation in Bellinzona. Dieses Bilderbuchschloss in traumhafter Lage hat einen Fernblick bis zum Lago Maggiore, der auch dem Schwyzer Landvogt als Sitz dienlich gewesen sein soll. Kern dieser malerischen Baugruppe mit ihren Ziehbrücken und den Schwalbenschwanzbrücken bilder der beeindruckende Bergfried mit ungewöhnlichem Grundriss. Der Ort bietet auch gleich ein Museum mit tiefgehender archäologischer Sammlung, Zeugnisse prähistorischer und römischer Besiedelung in der Südschweiz. Öffnungszeiten dieses Museums sind täglich von 10-18 Uhr.

Die dritte und höchstgelegende aber auch kleinste Burg im Tessin ist das Castello di Sasso Corbaro. Der viereckige Bauwurde im 17 Jd. von Mailändern nach einer vernichtenden Niederlage in Giornico in nur sechs Monaten hochgezogen um Bellinzona weiter zu schützen. Die Burg, welche in nur ca. 15 Minuten Fußweg erreichbar ist, beeindruckt vor allem mit dem Emma-Poglia-Sall, einem prunkvollen Herrschaftsraum.

Über die Via Sasso Corbaro steigt man an der Südwestflanke des Burghügels hinab in den Vorort Ravecchia und zur Pfarrkirche San Biagio, einer frühgotischen Pfeilerbasilika mit drei Rechteckapsiden. Sie bewahrt einen besonderen Teil gotischer Malereien, überwiegend aus dem 15. Jh. auf. Am sehr groß geratenen Tafelbild auf der Nordwand ist eine wunderbare Arbeit aus der Renaissance von 1520 abgebildet. Kulturhistorisch wichtigser ist jedoch die zweite Kirche auf der anderen Seite der Zuglinie: Santa Maria delle Grazie: Das Anfang des 16. Jh. geweihte Gotteshaus war eigentlich mit einem 1848 errichtenen Kloster verbinden. Hier finden sich sehr schöne Darstellungen aus dem Leben und der Passion Christi, die gemeinsam mit einer in Lugano befindlichen Sammlung die bedeutendste Renaissancesammlung im Tessin gilt.

Über die Via Lugano geht es dann zurück zum Bahnhof Bellinzona.

Tipp: Markt am Samstag in BellinzonaDer Samstagvormittag sollte in Bellinzona ohne Zweifel den Genießern vorbehalten sein. Denn der “Mercato” um die Piazza della Collegiata ist dann Mittelpunkt des Bellinzoner Marktes und es gibt einiges zu entdecken: Salami und Schinken, Formaggini und Gemüse wird mit fangfrischem Fisch verkauft. Es riecht dann immer wieder nach Brot oder Wurst , hier nach Gewürzen und Käse. All das gibt es zu günstigen Preisen und auch das Auge wird hier verwöhnt. Wer hungrig wird hat Glück, denn die umliegenden Restaurants bieten das Beste im “Pranzo Del Mercato” direkt an.